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Ruhe vor dem Sturm

„Wir sollten viele Dinge einfach tun, denn wir wissen nicht, was morgen ist.“                                                                                                                                                                       -unbekannt-

Heute im Café, zum Tag von Sturmtief Friederike… ich sitze am Fenster, gucke, lausche, schmunzel, schaue hinaus in das Wetter & sehe dabei zu wie weiße Schneeflocken vom Himmel plumsen. In der Pfütze vor dem Fenster zeichnen sie Kreise & entschwinden meiner Sicht. Kaum ein wunderschöner Schneestern, schon ein nicht mehr auffindbarer Tropfen im Pfützenozean, der sekündlich mit neuen Flocken befüllt wird. Mein Cappuccino ist bald ausgetrunken, ich ziehe mich an & gehe hinaus, ganz in meiner Gemächlichkeit. Draußen strecke ich meinen Kopf gen Himmel, spüre die freundliche Kühle der Schneeflocken, die auf meinen Wangen landen. Ich lächle & denke dabei an eine meiner wichtigsten Lehrmeister – meine Tochter. Sie würde die Flocken jetzt auch noch schmecken. Mein Lächeln wandelt sich in ein Lachen, das sich über mein ganzes Gesicht ausbreitet. Wie schön doch das Leben ist!

…& wie vergänglich dieser Moment.

Die Schneeflocken, die mir ins Gesicht wirbeln, mich sanft berühren, schmelzen auf meiner warmen Haut – nur kleine, sachte Tropfen bleiben zurück, die der kalte Wind schnell von dannen trägt. Weg sind sie, verschwunden im Lauf des (Schneeflocken-) Lebens.

Nichts bleibt wie es ist. Alles wandelt sich. Alles ist vergänglich.

Ich öffne meine Augen & blicke hinauf in den Himmel, aus dessen endloser Unendlichkeit weitere unzählige Schneeflöckchen lächelnd tanzend der Erde, ihrem Ende, entgegen schweben. Ich nehme einen tiefen Atemzug, führe die kalte Winterluft bewusst in meine Lungen, blicke verständnisvoll lächelnd auf die Welt um mich herum, die emsig dem Schneetreiben abgeneigt zu entfliehen sucht & denke aus meiner Tiefe heraus: So ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ganz ruhig. Ganz sanft. Ganz im Einklang mit mir, dem Leben, der Zeit, mit allem, was ist.

Bedächtig gehe ich durch den nasskalten Flockentanz zum Auto, steige hinein & blicke auf die Uhr. Sie zeigt 10:10. Ich muss lachen! Da ist es wieder:        10+10 = 20 → Guan, die Betrachtung, der Anblick! Der Kreis schließt sich.

Dankbarkeit erfüllt mich. Ich danke diesem wundervollem Moment & starte den Motor, das Motorengeräusch verscheucht ihn. Die Dankbarkeit & Gelassenheit bleiben in mir. Mit einem erfüllten Lächeln im Gesicht fahre ich dem nächsten „Zufall“ entgegen. Wissend – das einzige Beständige ist der Wandel, die Vergänglichkeit, & dass sich gerade darin die wahre Schönheit des Lebens zeigt.

Komm sicher durch den Sturm!

Lebe achtsam & in Harmonie mit dir selbst.                                                                         Alles Liebe, deine Julia

 

~ Das Leben ist schön. ~

 

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