Heute vor 2 Jahren habe ich den bisher schwersten Schritt meines Lebens beschritten, habe ich etwas loslassen müssen, das ich lange festgehalten hatte. Heute vor 2 Jahren habe ich den absolut angsteinflößenden Sprung ins Leere gewagt & bin zum Glück genau da angekommen, wo ich sein sollte – zurück an meinem Anfang. Am 27.01.2016 habe ich bewusst eine echte Tür hinter mir geschlossen, die ich viel zu lange krampfhaft versuchte aufzuhalten. Noch heute erinnere ich mich daran, wie unendlich lang & kreischend laut das leise Klick-Geräusch hinter meinem Rücken Bestand hatte als die große Glastür ins Schloss fiel. Eine lebenslange Sekunde, die durch Mark & Bein hallte. Das Wissen, ich kehre nicht mehr zurück, ich lasse diesen Hafen hinter mir, der mir so unendlich viel bedeutet, doch in Wahrheit nur Leid & Schmerz bringt, war zunächst schwerer Ballast da draußen im Sturm des Lebens. Doch jeder Weg beginnt nun mal mit dem ersten Schritt – dem schwersten. Dem Schritt, der am nötigsten ist & vor dem wir am meisten Angst haben. Ja, ich hatte Angst vor diesem Schritt ins Unbekannte. Ich hatte sogar eine Heidenangst. Darum bin ich ihn lange nicht gegangen, obwohl er schon längst überfällig gewesen war. Die Angst war auch an diesem kalten, dunklen Januarmorgen 2016 mein Begleiter. Doch Mut heißt nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, wenn man trotzdem springt. Also bin ich gesprungen…

